Wie Vitamine und Mineralstoffe die Zellgesundheit unterstützen
Bei einem Online-Vortrag von Andrea Schilling erhielten die Mitglieder von LHON Deutschland spannende Einblicke in die Rolle von Mikronährstoffen – insbesondere in Bezug auf mitochondriale Funktionen und die Erkrankung LHON. Hier fassen wir die wichtigsten Inhalte verständlich zusammen.
Makro- und Mikronährstoffe: Die Grundlagen
Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße liefern Energie und sind für den Körperaufbau entscheidend. Mikronährstoffe hingegen – dazu zählen Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und bestimmte Aminosäuren – sind zwar nur in kleinen Mengen nötig, spielen aber eine zentrale Rolle für Stoffwechsel, Immunsystem und Zellfunktion.
Oxidativer Stress – und warum Antioxidantien wichtig sind
Im Alltag sind unsere Zellen ständig freien Radikalen ausgesetzt. Diese instabilen Moleküle entstehen durch Umweltfaktoren wie UV-Strahlung oder Schadstoffe und können Zellstrukturen schädigen. Ist das Gleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien gestört, spricht man von oxidativem Stress – ein Zustand, der mit Alterungsprozessen und chronischen Erkrankungen in Verbindung gebracht wird.
Antioxidantien wie Vitamin C, E und Beta-Carotin helfen, freie Radikale zu neutralisieren und schützen so unsere Zellen. Eine gesunde, bunte Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Nüssen kann die körpereigenen Schutzmechanismen stärken.
Bioverfügbarkeit – entscheidend für die Wirkung
Nicht jeder Nährstoff, den wir zu uns nehmen, wird vom Körper auch vollständig aufgenommen. Die sogenannte Bioverfügbarkeit beschreibt, wie gut ein Wirkstoff ins Blut gelangt und aktiv wirken kann.
Faktoren wie die Darreichungsform (z. B. Kapsel oder Injektion), die chemische Struktur (z. B. Methylcobalamin statt Cyanocobalamin bei Vitamin B12) und Begleitstoffe (z. B. Fett bei Vitamin D) beeinflussen die Aufnahme. Auch die Darmgesundheit und Wechselwirkungen mit anderen Stoffen spielen eine wichtige Rolle.
Mikronährstoffe, die bei LHON relevant sein können
Einige Vitamine und Co-Faktoren gelten als besonders relevant im Zusammenhang mit mitochondrialer Funktion – und damit auch für Menschen mit LHON. Dazu zählen unter anderem:
- Coenzym Q10
- Vitamin B-Komplex (B1, B2, B6, B12, Folat)
- Vitamin C und E
- L-Carnitin bzw. Acetyl-L-Carnitin
Diese Mikronährstoffe können die Energiegewinnung in den Mitochondrien unterstützen und antioxidativ wirken. Wissenschaftlich gesicherte Dosierungen, gute Bioverfügbarkeit und vertrauenswürdige Präparate sind dabei essenziell.
Empfehlungen zur Nährstoffversorgung
- Tägliche Aufnahme fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K) nur mit Fett
- Achte auf hochwertige Nahrungsergänzung ohne problematische Zusatzstoffe
- Regelmäßige Bewegung, Stressreduktion und ausgewogene Ernährung fördern zusätzlich die Zellgesundheit
Unter https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/ findet man die allgemeinen Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr der Deutsch Gesellschaft für Ernährung.
Fazit
Der Vortrag zeigte eindrucksvoll, wie wichtig eine gezielte Versorgung mit Mikronährstoffen für Menschen mit LHON sein kann. Sie tragen zur Zellgesundheit, zur Immunabwehr und zur mitochondrialen Leistungsfähigkeit bei. Besonders bei bestehenden Erkrankungen lohnt sich ein kritischer Blick auf die Ernährung – idealerweise in ärztlicher Absprache.