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Kurzbiografie Theodor Karl Gustav Leber

Theodor Karl Gustav Leber, Augenarzt, 1890–1910 Professor in Heidelberg, F. Langbein & Cie., Heidelberg (1901), Quelle: Universitätsbibliothek Heidelberg
Theodor Karl Gustav Leber, Augenarzt, 1890–1910 Professor in Heidelberg, F. Langbein & Cie., Heidelberg (1901), Quelle: Universitätsbibliothek Heidelberg

Du hast dich bestimmt schon des öfteren gefragt, warum die Erkrankung LHON (Lebersche Hereditäre Optikus Neuropathie) mit dem Wort Lebersche beginnt. Die Erkrankung LHON wurde nach dem deutschen Augenheilkundler namens Theodor Karl Gustav Leber benannt. (Deonym) Das Leben von Leber umfasst wesentliche Stationen der Entwicklung der Augenheilkunde in der Zeit des zweiten Kaiserreichs in Deutschland.

Theodor Leber wurde am 29.02.1840 in Karlsruhe geboren und zog kurz darauf mit seiner Familie nach Heidelberg. Schon in seiner Schulzeit galt er als Musterknabe. Nach seinem Abiturabschluss wollte er zunächst Chemie studieren, entschied sich jedoch dann für ein Medizin Studium in Heidelberg. Im Jahr 1862 absolvierte er sein Staatsexamen und arbeitete zu Beginn als Assistent an einer privaten Augenklinik, woraufhin er im selben Jahr seine Doktorarbeit (Promotion) bei Hermann von Helmholtz „Über den Einfluß mechanischer Arbeit auf die Ermüdung der Muskeln“ schrieb. Zwischen 1863 und 1867 war Theodor Leber an verschiedenen Kliniken und Instituten in Wien, Paris und Berlin tätig und forschte u.a. über das Blutgefäßsystem des Auges, die Perfusion des Auges und den Aufbau des Gewebes der der Kornea (Hornhaut des Auges ) und brachte 1867 eine Veröffentlichung „Über Retinitis pigmentosa und angeborene Amaurose“ (Lebersche Amaurose) heraus. Im Jahr 1869 erhielt er seine Habilitation (Wissenschaftliche Lehrbefähigung) und war im Anschluss von 1871 bis 1890 zunächst außerordentlicher und dann ordentlicher Professor in Göppingen, wo er einen Artikel „Über hereditär und congenital angelegte Sehnervenleiden“ (Lebersche Optikusatrophie/ LHON) veröffentlichte. Dies gilt heute als erste Beschreibung einer Krankheit, bei der eine mitochondriale Mutation als Ursache erkannt und beschrieben wurde.

Leber hat im Übrigen auch andere Augenkrankheiten beschrieben, die sich von der LHON stark unterscheiden, wie das Lebersche Miliaraneurysma, die idiopathische Lebersche Neuroretinitis stellata sowie die Lebersche Kongenitale Amaurose.

Des weiteren war Theodor Leber bis 1917  geschäftsführender Herausgeber von Graefes „Archiv für Ophthalmologie“ und Mitglied des Ausschusses, ab 1905 Vorsitzender des Vorstandes der Ophthalmologischen Gesellschaft Heidelberg. Im Jahr 1890 folgte er dem Ruf nach Heidelberg und war dort ordentlicher Professor für Augenheilkunde und Direktor der Augenklinik. 

Bis zu seinen letzten Tagen steckte er neben dem Labor und der Musik ebenso viel Kraft in seine lebenslange Leidenschaft der Botanik, den Umgang mit Pflanzen. Theodor Leber verstarb in Heidelberg am 07.04.1917 und wurde auf dem Bergfriedhof in Heidelberg beerdigt. Sein Grab ist bis heute erhalten geblieben.

Übrigens, an der früheren Wirkungsstätte von Herrn Leber in der Heidelberger Weststadt, ist heute die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums untergebracht.

Du willst noch mehr über das Leben von Theodor Leber erfahren? Dann lese die ausführliche Biografie auf den nachfolgenden Link:

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